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König von Deutschland

König von Deutschland

Willkommen auf meinem Blog! Die Pinnwand einer FB-Freundin hat mich auf die Idee gebracht selbst auch einen Blog zu erstellen um Euch so noch besser an meinen Gedanken über Gott und die Welt und an den Ereignissen in meinem Leben teilhaben zu lassen. Jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag, sowie (wenn möglich) einmal im Monat an einem Samstag werde ich einen neuen Artikel schreiben. Hoffe auf reges Interesse und wünsche Euch viel Spaß beim lesen. Bin sehr gespannt auf Eure Kommentare.


Die Moral von der Geschichte?

Veröffentlicht von frank-b-fischer auf 19. September 2012, 17:44pm

Kategorien: #Glaube praktisch

Vor einer Woche habe ich an dieser Stelle die Geschichte von Lot erzählt. Alles im Lot?

Als ich darüber nachdachte und meine Erzählung niederschrieb da war es mir fast so als säße ich selbst oben auf dem Berg und sähe auf die vom rauchigen Dunst verdeckte Ebene hinunter in der die Trümmer zweier damaliger, urzeitlicher Metropolen und die Leichen der Menschen die einst darin wohnten lagen. Irgendwie konnte ich fast den Schmerz fühlen den Lot bei diesem Anblick und dem Gedanken daran was er alles verloren hat empfunden haben muss.

Nochmals kurz zusammengefasst: Als relativ junger Mann war er mit seinem Onkel Abraham, der bereits im Rentenalter war, aufgebrochen und hatte seine ursprüngliche Heimat verlassen, um in der Fremde eine neue Existenz aufzubauen. Dort war es zwischen Abrahams und seinen Hirten zum Streit gekommen und um eine Eskalation des selbigen zu vermeiden haben beide vereinbart sich zu trennen. Lot hatte die fruchtbare Jordanebene gewählt. Dort zog er hin und siedelte sich schließlich in der Nähe von Sodom an. Er hatte sicher große Träume und Visionen, evtl. von einer Farm mit großen Vieherden o.ä..

Doch dann erfolgt ein rasanter Abstieg auf Raten. Nachdem sein Besitz, seine Bediensteten, seine Familie und er selbst fremden Streitkräften in die Hände gefallen waren, ist er zwar dank des entschlossen Einsatzes seines Onkels samt seinem gesamten Hab und Gut zwar wieder freigekommen, doch nur um schon kurze Zeit darauf alles endgültig zu verlieren, als Gott Feuer und Schwefel auf die Städte Sodom und Gomorra regnen lässt. Weil auf der Flucht vor diesem himmlischen Unglück auch seine Frau ihr umkommt, (sie erstarrt zur Salzsäule) kommen nur er und seine beiden Töchter mit dem Leben davon. Und diese rauben ihm schlussendlich noch das Allerletzte, was ihm geblieben ist, seine Würde als Mann. Weil die beiden glauben keinen Mann mehr finden zu können von dem sie ein Kind bekommen können füllen sie ihren Vater mit Wein ab und lassen sich von dem auf diese Weise betäubten schwängern.

Irgendwie frage ich mich, warum diese Geschichte in der Bibel steht. Das Schicksal das Lot erleiden muss ergibt für mich irgendwie überhaupt keinen Sinn. Lot war kein schlechter Mensch, kein gottloser Heide, der es verdient hätte, solche emotionalen Grausamkeiten durch machen zu müssen. Gott zählt ihn scheinbar zu den "Gerechten", zumindest lässt 1. Mose 18,16-33 diesen Schluss zu. Dort verhandelt Abraham mit Gott die Stadt zu verschonen, wenn sich darin nur zehn Gerechte befänden. Also, frage ich mich warum mutet Gott Lot das zu? Wir erhalten dafür keine Erklärung. Statt dessen wird das Unglück, das Lot durchlebe in den darauffolgenden Jahren sogar noch multipliziert. Die beiden Söhne der Töchter Lots sind die Urahnen zweier Völker, die im weiteren Verlauf der Geschichte dem Volk Gottes, den Israeliten, über viele Jahrzehnte hinweg ständig Probleme bereiten durch ihre kriegerischen Überfälle, bis sie dann von König David endgültig vernichtend geschlagen werden.

Leider erfahren wir auch, weder wie Lots Leben endet noch was er über das, was er erleben musste, denkt, welchen Einfluss das auf seinen Glauben gehabt haben mag. Hat er festgehalten an dem Glauben an Gott, den ihm sein Onkel Abraham vermittelt hat, oder wurde er verbittert und hegte Groll gegenüber Gott?

Meine Blog-Kollegin Kirsi Müller hat diese Woche einen Artikel über den berühmten Liederdichter Paul Gerhardt verfasst: link.

Dieser Mann musste auch viel durchleben, was sich von uns keiner wünscht. Er musste den Dreißigjährigen Krieg, sowie den Tod von fast allen seinen Kindern und seiner Frau miterleben. Doch trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen hat er nie sein Vertrauen und seine Hoffnung auf Gott verloren. Gerade die schrecklichen Erlebnisse, die ihm widerfuhren, haben aus ihm einen Mann mit einem festen, bodenständigen Glauben gemacht. Paul Gerhardt wusst, wie hart und unfair das Leben in dieser Welt zugehen konnte. Trotzdem hat er sich stets eine positive, dankbare Grundhaltung gegenüber unserem Schöpfer bewahrt. Diese klingt aus seinen Lieder, auch denjenigen, die er angesichts des eigenen, großen menschlichen Leids geschrieben hat, immer wieder heraus. Deshalb singe ich auch lieber die Lieder von ihm als irgendwelche oberflächlichen, modernen Worship-Songs mit abgehobenen Halleluja-Friede-Freude-Eierkuchen Zeilen.

Ein Lied von Paul Gerhardt das den Gedanken des Gottvertrauens aufgreift und vielleicht so etwas wie sein "Glaubensbekenntnis" wiedergibt ist das folgende: „Befiehl Du Deine Wege“

 


 

P. S.: Nächsten Mittwoch möchte ich Euch wieder die Geschichte einer biblischen Person aus deren Sicht erzählen. Dabei betrete ich für mich als Mann ungewohntes Neuland. Denn es wird die Geschichte einer Frau sein.

 

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